Neujahrsempfang der Stadt Hagenbach
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Am Sonntag, den 4. Januar 2015, begann gegen 17.00 Uhr im Habsburgsaal des Kulturzentrums „Am Stadtrand“ der traditionelle Neujahrsempfang der Stadt Hagenbach.
Die Begrüßung erfolgte erstmalig durch den neuen ersten Beigeordneten Christian Hutter. Anschließend erinnerte Stadtbürgermeister Franz Xaver Scherrer an das vergangene Jahr, das uns mit seinem Gewaltpotential erschütterte. Der vermeintliche Geist des Jahres 1989 schaffte es nicht aus seiner Flasche heraus, als mit dem Untergang des Ostblocks und dem Ende des kalten Krieges ein Zeitalter der Glückseligkeit anzubrechen schien. „Auch wenn wir hier in Deutschland immer wieder mit den Widrigkeiten des Lebens zu kämpfen haben, sollte uns unsere Ausnahmestellung in dieser Welt bewusst sein. Welcher Luxus ist es doch, in aller Regel nicht um sein Leben fürchten zu müssen, auf frisches sauberes Wasser ohne nachzudenken jederzeit zurückgreifen zu können […]. Oder einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, der jeden Monat pünktlich den Lohn oder das Gehalt sicherstellt. All dieses Elend und diese Nöte machen einem erst so richtig bewusst, wie gut wir es eigentlich haben. Natürlich kennen die Menschen auch hier Probleme und Sorgen. Aber wir leben in Frieden und Freiheit, das Grundeinkommen ist gesichert und der Aufschwung der letzten Jahre ist bei vielen angekommen.“ Er erinnerte an seine letztjährige Indienreise und das manifeste Elend, das dort anzutreffen ist. „Da ist aber auch eine Dankbarkeit durch strahlende Kinderaugen, fröhliche Kinder, dankbare Hände bei der Armenspeisung und bei den Leprakranken. Dies ist für mich eine Bereicherung in meinem Leben. Es gibt sie doch noch die Dankbarkeit, die wir zum Teil aus den Augen verloren haben. Und solch eine Dankbarkeit ist für mich eine Sternstunde des Lebens.“, so Scherrer.
Zu Hagenbachs Entwicklungsschritten 2014 zählte er die Sanierung der Schlossgärtenstraße, die Entschlammung des Altwassers, der Neubau des REWE-Marktes, die Erschließung des Gewerbegebietes „Breitwiesen“, die Runderneuerung des alten Rathauses, die Installation weiterer Urnenstelen auf dem neuen Friedhof, das 40-jährige Jubiläum des städtischen Kindergartens Regenbogen, die Kommunalwahlen und der Wechsel des katholischen Pfarrers.
Die kommunalen Ziele des neuen Jahres lauten Verlagerung des Sportplatzes und Ausweis eines Neubaugebiets am jetzigen Standort (hierzu wird es eine Bürgerversammlung geben), die Komplettsanierung der Straße „Am Stadtrand“, Beantragung von Fördermitteln für die Sanierung der Maximilian-, Theresien- und Ottostraße sowie eine Lösung für die städtischen Immobilien Ludwigstraße 3 und 7.
Danach kam Franz Xaver Scherrer auf das Thema Kultur zu sprechen. „Dass die Kulturszene in Hagenbach etwas Besonderes und Einmaliges ist, hat sich mittlerweile weit in der Region herumgesprochen. Ich möchte hierzu nur ein paar Veranstaltungen rückblickend erwähnen.
Da war zu einem das Singspiel »Der treulose Trommler«. Was hier eine Handvoll Mitbürger initiiert, und über 100 Teilnehmer dann umgesetzt haben, war gigantisch. Dies war schon ein emotional unter die Haut gehendes Ereignis. Nachbarschaftliche Animositäten wurden begraben. Das Liebesdrama hat sich zum Happy End gewendet. Schauspieler und Sänger aus Neuburg und Hagenbach haben sich zusammengetan um dieses Singspiel aufzuführen.
Die Veranstaltungen der VHS mit dem Benefizkonzert zugunsten Krebskranker in der Verbandsgemeinde mit namhaften Künstlerinnen und Künstler sowie das facettenreiche Musikfeuerwerk mit Heidrun Paulus und Naila Alvarenga im alten Rathaus durften in diesem Jahr nicht fehlen. Ich denke auch an die Aufführung »Karneval in Venedig« der Ballettschule Semisch Panic im Kulturzentrum. Der Sonntagschor Rheinland-Pfalz begeisterte viele Zuhörer bei den Eintracht Kulturtagen. Ebenso war der Besuch unserer Freunde aus Wiesentheid mit dem Musikverein Wiesentheid ein Highlight dieser Tage.
Die mitreißende Swing Nacht im Bigband-Stil mit dem Musikverein Rheingold ist noch zu nennen. Die Kath. Frauengemeinschaft feierte mit der Fahnenweihe ihr 80-jähriges Jubiläum und der Kath. Kirchenchor präsentierte verschiedene musikalische Epochen beim Konzert in der Kirche. Und nicht zuletzt das etwas andere Adventssingen in strahlendem Lichterglanz vor der St. Michaels Kirche.
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Ehrungen
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Marie-Luise Klöffer |
Siegerin Regionalentscheid "Jugend forscht" |
Bianca Funtak |
Siegerin Regionalentscheid "Jugend forscht" |
Felix Götz, TV Hagenbach |
Gaumeister Geräte-6-Kampf |
Daniel Dietz, Schachclub Hagenbach |
1. Platz Jugend-Grand-Prix, 2. Platz Bezirksmeisterschaft |
Helena Dietz, Schachclub Hagenbach |
Deutscher Lehrermeister der Hauptschullehrer |
Hendrik Schoof, Tennisverein Hagenbach |
Pfalzmeister U14 |
Jonas Schoof, Tennisverein Hagenbach |
Rheinland-Pfalz-Meister |
Lisa Ilzhöfer, Tennisverein Hagenbach |
Pfalzmeisterin U18 |
U10 gemischt, Tennisverein Hagenbach |
Meister der B-Klasse |
U18 Jungen, Tennisverein Hagenbac |
Meister der A-Klasse |
Herren 50, Tennisverein Hagenbach |
Meister der C-Klasse |
B-Jugend, SV Hagenbach |
Pokalsieger |
Marco Pless |
Karate Kumite 85 kg, 2-facher Vize Deutscher Meister, Internationaler Deutscher Meister, 1. Platz Deutschlandpokal, Weltmeister in London |
Anneliese Rödel, Akkordeon Orchester Neuburg |
50 Jahre aktive Spielerin |
Norbert Merker, GV Eintracht |
50 Jahre aktiver Sänger |
Alois Knöll, GV Eintracht |
80 Jahre förderndes Mitglied, mit 95 Jahren ältester männlicher Bürger, zahlreiche Besuche bei Ratssitzungen |
Günter Böhringer, GV Frohsinn |
50 Jahre aktiver Sänger, 50 Jahre aktiver Vizechorleiter |
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Des Weiteren wurde von Franz Xaver Scherrer die Jugendarbeit der Vereine in den anerkannt, die die Grundlagen für ein lebendiges Vereinsleben in der Zukunft schaffen.
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Verabschiedung Ratsmitglieder
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Rita Betsch |
27 Jahre Gemeinde- und Stadträtin |
Bernhard Fried |
17 Jahre Gemeinde- und Stadtrat |
Günter Kaiser |
24 Jahre Gemeinde- und Stadtrat |
Herbert Meyerer |
21 Jahre Gemeinde- und Stadtrat |
Gerd Vesper |
17 Jahre Gemeinde- und Stadtrat |
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Die Laudatio hielt Stadtbürgermeister Franz Xaver Scherrer.
Demokratie ist die Übertragung von Macht auf Zeit. Auch die Kommunalpolitik ist geprägt von diesem entscheidenden Kennzeichen unserer politischen Kultur und somit sind auch die Zeiten eines Stadtrates begrenzt.
Aus diesem Grunde darf ich heute 5 Ratsmitglieder verabschieden, die sich jahrelang für die Kommunalpolitik eingesetzt haben. Wir haben Ihnen, meine sehr verehrten Dame und Herren, viel zu verdanken. Denn Sie waren zum Teil über mehrere Wahlperioden hinweg Mitglied des Gremiums, das entscheidende Weichen für die Entwicklung unserer Stadt zu verantworten hatte.
Sie haben dazu beigetragen, dass die unterschiedlichen Argumente sachgerecht gewichtet wurden. Daher haben die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt Ihnen wiederholt das Vertrauen ausgesprochen und Sie in das höchste Gemeindeorgan entsandt.
Das Ende Ihrer Tätigkeit im Stadtrat bedeutet für jeden von Ihnen persönlich einen Einschnitt. Sie werden nun nicht mehr - wie bisher - für ein öffentliches Amt gefordert sein, dem Sie im Laufe der Jahrzehnte nicht nur viel Zeit geopfert haben. Sie haben in dieses Gremium auch Ihr fachliches Wissen und Ihre Erfahrung eingebracht.
Viele kommunalpolitische Projekte sind ja nicht nur während einer einzigen Amtszeit aktuell. Sie erstrecken sich über einen längeren Zeitraum und müssen im Zusammenhang mit anderen Komplexen beurteilt werden. Deshalb war es von großem Nutzen, dass Sie von Wählerinnen und Wählern immer wieder aufs Neue bestätigt worden sind und so die wünschenswerte Kontinuität im Stadtrat erreicht werden konnte.
Ihr Wirken im Stadtrat hat mehr als nur Spuren hinterlassen. In Ihrer Amtszeit wurden wichtige, zukunftsweisende Entscheidungen gefällt, die während der nächsten Jahre für die Fortentwicklung unserer Stadt bestimmt sein werden. Die Stadtentwicklungsplanung ist die Grundlage für das Arbeitsprogramm künftiger Stadträte. Die Bürgerinnen und Bürger wissen, welche Leitlinien für die Kommunalpolitik der nächsten Jahre maßgebend sein werden. Es ist Ihr Verdienst, dass auf eine verlässliche Basis aufgebaut werden kann. Dafür gebührt Ihnen großer Dank.
Sie können mit großer Zufriedenheit auf Ihr Wirken für unsere Stadt zurückblicken. Wir haben Ihnen viel zu verdanken. Denn die Gewissheit, dass Sie Ihr Bestes gegeben haben und damit die Stadt Bestes erreicht hat, mag Ihnen für Ihren Einsatz entschädigen. Sie haben sich um unser Gemeinwesen verdient gemacht.
Mit der heutigen Ehrung soll Ihnen der gebührende Dank für Ihr Wirken zum Wohl der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger zum Ausdruck kommen.
Für Ihren weiteren persönlichen Lebensweg wünsche ich viel Freude und Gesundheit und eine unbeschwerte Zeit.
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Fotos Walter Knöll |