Beigeordneter Christian Hutter begrüßte zunächst die Gäste und war sehr erfreut über die Anzahl der Besucher.

„Die menschliche Gesellschaft gleicht einem Gewölbe, das zusammenstürzen müsste, wenn sich nicht die einzelnen Steine gegenseitig stützen würden.“ Mit diesem weisen Wort des römischen Philosophen Seneca begrüßte Stadtbürgermeister Franz Xaver Scherrer die Gäste.

In seiner Neujahrsansprache führte er aus: „Wenn wir in diesen Tagen und Wochen die letzten zwölf Monate in Gedanken an uns vorüberziehen lassen, kommt uns vieles in den Sinn: Anregende und aufregende Zeiten liegen hinter uns, Geschehnisse voller Dramatik und Tragik bestimmten die Tage. Gutes und Schlimmes lag – wie oft im Leben – nahe beieinander.“

Bei vielen Menschen sind Zweifel gewachsen. Zweifel daran, ob alles „Machbare“ auch richtig und sinnvoll ist, und Zweifel daran, ob alles Wünschenswerte auch tatsächlich geleistet werden kann.

Es gebührt allen Respekt und Dankbarkeit all denen, die diesen Zusammenhalt stärken und sich dafür einsetzen. Dazu gehören die Vereine, Organisationen, Kirchengemeinden, Pflegeeinrichtungen und auch die Schulen, Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Menschen zu ermuntern, ihr Schicksal zu meistern und selbst in die Hand zu nehmen. Sie alle tragen zu einem lebendigen Miteinander bei, ohne das eine Gesellschaft nicht auskommt.

Lassen Sie mich daher am Anfang dieses Jahres ein Dankeschön sagen an alle Bürgerinnen und Bürger, an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Stadt, die zu dieser Gemeinschaft ihren Teil beitragen. An alle, die nicht fragen, was ihre Stadt und ihr Land für sie tut, sondern für die im Vordergrund ihres Handels steht, was sie für das Gemeinwesen tun können.

Wir waren 2016 in der Lage, zukunftweisende Vorhaben umzusetzen und auf den Weg zu bringen. Exemplarisch möchte ich nur folgende Projekte herausgreifen:

Alle Gewerbegrundstücke im jetzigen Gewerbegebiet Breitwiesen sind verkauft. Fa. Sommer und Fa. Groke-Türen mit ca. 100 Arbeitsplätze sind schon in der Produktion.

Fa. Noblesse mit ca. 120 Arbeitsplätze wird zurzeit die Auffüllung vollzogen. Fertigstellung in diesem Jahr

Fa. Linde und Wiemann mit zunächst 60 Arbeitsplätze hat mit der Auffüllung des Grundstückes begonnen. Fertigstellung auch in diesem Jahr.

Mit der Straßensanierung Friedrich-Ebert-Straße wurde 1. Bauabschnitt begonnen. Fertigstellung für diesen Teil April in diesem Jahr. Finanzielle Aufwendungen dafür ca. 200.000 €.

Der Kindergarten St.- Michael bekam im Flurbereich und im Gymnastikraum einen neuen PVC-Belag. Kosten ca. 30.000 €.

Der Planungsauftrag für die Sanitärräume im Kindergarten wurde erteilt.

Das Kulturzentrum bekam einen neuen Außenanstrich. Kosten ca. 30.000 €.

Bepflanzungen gem. landwirtschaftlichem Begleitplan in den Breitwiesen, Industriegebiet und am Rewe-Kreisel wurden durchgeführt. Kosten ca. 200.000 €.

Gehwegsanierungen für 60.000 € wurden durchgeführt.

Des Weiteren standen noch kleinere und mittlere Projekte an.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, dass die Kulturszene in Hagenbach etwas Besonderes und Einmaliges ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Ich möchte hierzu nur ein paar Veranstaltungen rückblickend erwähnen:

Die Konzerte und Ausstellungen der VHS, Ballettabend mit der Tanzschule Danzante im Kulturzentrum, Liederabend mit Charlotte Sternberg, Konzerte mit Heidrun Paulus und Henning Otte mit seiner Konzertgruppe, das adventliches Singen an Weinachten vor der Kirche, 110 Jahre Gesangverein Liederkranz, die „Oscar Night“ des MV Rheingold, Whisky Tasting, Kleinkunstabend, Narrenrock und viele weitere Veranstaltungen rundeten das Jahresprogramm ab.

Aber ein Höhepunkt darf nicht vergessen werden: unser weit über die Grenzen bekanntes und beliebtes Brunnenfest. 3 Tage haben wir gemeinsam gefeiert. Wir waren wieder gute Gastgeber und Hagenbach hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Hier nochmals ein herzliches Dankeschön an das Organisationsteam und an die teilgenommenen Vereine. Es war wirklich gut. Ein tolles Programm, eine tolle Stimmung: was will man mehr.

Wir haben die Weichen richtiggestellt und auf diesem Weg werden wir 2017 weiter voranschreiten.

Bereits im letzten Jahr haben wir den Beschluss gefasst das Baugebiet „Nord V“ zu planen und umzusetzen. Ein Ingenieurbüro wird in Kürze dazu beauftragt. Wir wollen jungen Familien eine Möglichkeit schaffen hier in Hagenbach zu bleiben. Bei dem Baugebiet handelt es sich um einen 7,4 Hektar großen Streifen am nördlichen Ortsrand. Das letzte 1981 geschaffene Neubaugebiet liegt daneben.

Ein weiteres Ziel ist die Erweiterung des Industriegebietes „Breitwiesen“. Wir haben letztes Jahr das letzte Grundstück verkauft und es wird bereits eine neue Produktionshalle für Produkte der Autozulieferung entstehen. Das Unternehmen Linde + Wiemann will bereits 2018 eine zweite und 2019/20 eine dritte Produktionsstätte erstellen. Hierzu werden 30.000qm zusätzliche Fläche benötigt. Geplant sind hier 400 Arbeitsplätze.

Mit dem Straßenbau wird es auch weitergehen. Im Rahmen unseres Straßensanierungsprogramms ist nach der Fertigstellung der Friedrich-Ebert-Straße, dann die Friedhofstraße an der Reihe. Dazu müssen wir in diesem Jahr den Planungsauftrag vergeben.

Das Kulturzentrum soll von Mai bis August sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Dabei geht es um die Einhaltung der neuen Brandschutzrichtlinien und um Energieeinsparung durch neue Leuchtmittel.

In den Sommerferien bekommt der Kindergarten Regenbogen eine neue Sanitäranlage und für das Personal werden zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen. Im Kindergarten St. Michael werden die Gruppenräume mit einem neuen PVC-Belag ausgelegt.

Natürlich sollen 2017 die im historischen Ortskern stehenden Gebäude 3 und 7 endlich verkauft werden. Ein Käufer ist vorhanden. Es müssen hier noch denkmalrechtliche Bedenken ausgeräumt werden. Ich sehe die Sache sehr positiv.

Für das Wachthäusel im Ortskern soll ein neuer Gastronom gefunden werden. Ein Teil der Gaststätte ist zwar in Privatbesitz, der historische Teil gehört der Stadt.

Sie sehen, wir haben viel vor und dazu benötigen wir die Unterstützung aller. Lassen Sie uns mit voller Kraft die Aufgaben angehen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Kommune heißt Gemeinschaft, das sind wir alle. Und wenn wir zusammenstehen und gemeinsam wirken, dann können wir, das hat sich gerade in den letzten Jahren erwiesen, große Herausforderungen meistern. Ich jedenfalls freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.

Bürgermeisters Reinhard Scherrer ging in seinen Grußworten auf das abgelaufene Jahr ein. Er wies auf die Investitionen für die Zukunft in der Verbandsgemeinde. Besonders erwähnte er die Sanierungen der Schulen in der Verbandsgemeinde Hagenbach. Gerade die Zukunftsfähigkeit im Bildungsbereich sei ein wichtiges Anliegen der Verbandsgemeinde.

Pfarrer Alexander Pommerening überbrachte die Neujahrswünsche der Kirchengemeinde.

Das Programm wurde umrahmt vom Musikverein Rheingold, Tanzaufführungen von „Martinas Tanzwelt“ und nicht zuletzt durch Fabian Ludwig, Teilnehmer an „The Voice of Germany“.

Fotos: Walter Knöll

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Ehrungen am Neujahrsempfang 2017



Im Mittelpunkt der Feier stand die Ehrung verdienter Einwohner. Einer wurde als „Überraschungsgast“ angekündigt: der 19-jährige Sänger Fabian Ludwig. Er machte sich als Teilnehmer der Fernsehshow „Voice of Germany“ bundesweit einen Namen (wir berichteten). Letztlich schaffte es das Gesangstalent bis ins Halbfinale. Das Finale knapp verpasst, kam er jetzt immerhin zu einem umjubelten Auftritt beim Hagenbacher Neujahrsempfang.

Auch andere Musiker wurden für ihr Engagement mit Applaus bedacht: Marie Klöffer und May Werling, mit silberner „Jungmusikerleistung“ ausgezeichnete Talente des Musikvereins „Rheingold“. Ihre Kameraden Ludwig Klöffer, Christoph Pentos, Aleyna Acar und Annika Beller konnten sich über Bronze freuen. Ferner wurde Erich Winter, lange Jahre unter anderem Rheingold-Vorsitzender, für 40 Jahre als aktiver Musiker geehrt, ebenso Dirigent Fabian Metz für 25 Jahre Tätigkeit. Herbert Reiter ist seit 50 Jahren als Sänger beim Arbeitergesangverein aktiv, Anette Gutzeit seit 40 Jahren im Fanfarenzug des Vereins für Volksmusik und Brauchtum.

Andere Geehrte sind sozial sehr engagiert. Edith Britah zum Beispiel, seit 40 Jahren eines der Aushängeschilder des örtlichen Roten Kreuzes. Oder Alex Cunow, der in vielen Bereichen der Suchtprävention tätig ist. „Er macht seine Arbeit meist im Verborgenen“, so Bürgermeister Scherrer. Rolf Mendel ist seit 35 Jahren für die Feuerwehr tätig. Auch der langjährige Wehrführer Volker Zaucker wurde in Abwesenheit mit einem Präsent bedacht, ebenso die 100-maligen Blutspender Heide Otte und Ernst Scherrer.

Applaus ernteten auch die Vertreter der Eltern-Initiative „Herz-Bande“, die seit 20 Jahren für herzkranke Kinder eintreten. Ein ehrenamtliches Team um Stadtratsmitglied Erich Ulm hat das Dach der Rentnerhütte saniert und damit der Gemeinde etwa 10.000 Euro Kosten erspart. Als Dankeschön erhielten Ulm und seine acht Mitstreiter (Günter Kaiser, Hansgerd Schwarz, Alex Cunow, Marco Bless, Udo Häfele, Robert Baden, Kurt Kremer, Klaus Schoof) einen Pullover mit Hagenbach-Wappen.

Der Reservistenkameradschaft (RV) Bienwald sagte die Stadt Dank für 40-jährige Unterstützung. Die Mitglieder sammeln für die Kriegsgräberfürsorge oder halten am Volkstrauertag die Ehrenwache. Als Vertreter der Bundeswehr sei die RV in Krisenfällen Ansprechpartner für die Kreisverwaltung, sagte Scherrer.

Folgende Sportler wurden beim Neujahrsempfang ausgezeichnet: eine Jugendmannschaft des Tennisvereins, die als Meister von der B- in die A-Klasse aufstieg. Turnerin Mirja Koffler, die sich als Zweite des Speyergaus für die Pfalzbestenkämpfe qualifizierte. Und letztlich Diana Scholler, die mit ihrem Hund bei einem Wettbewerb Kreismeisterin wurde.