Die Stadt Hagenbach hatte auch in diesem Jahr zum Neujahrsempfang eingeladen. Der 1. Beigeordnete Christian Hutter begrüßte eingangs die Vertreter aus Politik, Kirche, Wirtschaft, Handel und die zahlreichen Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Er ging dann auf das vergangene Jahr 2017 ein und gab seinen Eindruck wieder, dass dieses ungewöhnlich schnell vergangen sei. Sind dafür die modernen Medien und Kommunikationsmittel verantwortlich zu machen? Sicherlich kann man behaupten, dass sich das Lebenstempo seit Beginn der Industrialisierung deutlich erhöht hat.

Danach erfolgt die Neujahrsansprache des Stadtbürgermeisters Franz Xaver Scherrer. Er erwähnte u.a.:

Ein neues Jahr hat begonnen. Doch ist es wirklich mehr als neue Jahreszahl und ein neuer Kalender? Ein Kalender, der oft schon zum Jahreswechsel mit neuen Terminen und Verpflichtungen aufwarten kann.

Einem neuen Jahr wohnt auch der vielzitierte Gedanke eines Neuanfangs inne. Auch wenn die Realität eine andere Sprache spricht und eher die Kontinuität betont, so hat dieser Gedanke des Neuanfangs durchaus seinen Charme, weil er uns Freiheiten anbietet, die man durchaus nutzen kann – politisch wie persönlich.

Es ist ein traditionsreiches und sinnvolles Unterfangen, den Neujahrsempfang für einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu nutzen. Blenden wir die größeren Dimensionen einmal aus und schauen wir, was sich in den vergangen zwölf Monaten in unserer Stadt zutrug.

Lassen Sie uns gemeinsam an folgende Geschehnisse erinnern:

  • Die Sanitärräume im Kindergarten Regenbogen wurden saniert.
  • Dazu zählt auch die Erneuerung der Friedrich-Ebert-Straße.
  • Die Firma Noblesse und die Firma Linde & Wiemann haben ihre Produktionen im Gewerbegebiet Breitwiesen aufgenommen.
  • Planungsaufträge für Erweiterung Breitwiesen und Neubaugebiet Nord wurden vergeben.
  • 500 Jahre Luther wurde von Prot. Kirchengemeinde mit einem Luther-Menü gefeiert.
  • Das Kreuz am Obertorplatz und das Feldkreuz am Hirtengärtel wurden saniert, Schließung der alten Aussegnungshalle wegen Baumängel.
  • Brückensanierungen an drei Brücken mussten durchgeführt werden.
  • Die Umbaupläne für Ludwigstraße 3 und 5 wurden eingereicht.
  • Die Schwesternstation St. Dominikus wurde leider geschlossen.
  • Gesangverein Frohsinn feierte sein 110-jähriges Jubiläum und der Gesangverein Eintracht sein 145-jähriges Jubiläum.
  • Viele Ausstellungen und Konzerte der Volkshochschule bereicherten unser kulturelles Angebot.
  • Ein Wertmustropfen zeigt immer wieder die langjährigen Planungen und Überlegungen für die Sportplatzverlagerung und die Schwierigkeiten der Verkehrsberuhigung in unseren Straßen.

Wir sind trotz allem auf einem guten, wir sind auf dem richtigen Weg. Und diesen Erfolgskurs wollen wir fortführen. Wir werden alles daransetzen, Hagenbach weiter nach vorn zu bringen und dafür zu sorgen, dass noch mehr Mitbürgerinnen und Mitbürger gute Lebensperspektiven erhalten. Denn – das dürfen wir nicht übersehen – nicht alle haben vom Arbeitsmarkt - und Wirtschaftsboom profitiert.

Wir haben die Anliegen und die Probleme aller Bürgerinnen und Bürger, aller Vereine und Unternehmen im Auge. Hagenbach soll ein guter Ort für alle zum Lernen, Wohnen und Arbeiten sein. Und wir wollen unsere Stadt auch für die nächste Generation gut aufstellen.

Von daher hat es für uns Priorität, die Rahmenbedingungen für die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen zu verbessern sowie Investitionsanreize zu bieten. Konkret planen wir die Erweiterung des Industriegebiets Breitwiese. Der 2017 angesiedelte Automobilzulieferer Linde & Wiemann will dort bis 2020 eine weitere Produktionshalle in Betrieb nehmen. Dazu sollen in diesem Jahr die Weichen gestellt werden. Auch der Türenhersteller Groke will seinen Betrieb erweitern. Am Ende werden es im Gewerbegebiet Breitwiese 500 Arbeitsplätze geben. Damit können wir die Qualitäten unseres Standorts weiter stärken.

Ganz oben auf der Agenda stehen bei uns nach wie vor Kinderbetreuung und Bildung. Nicht zuletzt, weil Hagenbach erfreulicherweise wieder wächst. Wir stehen zu unserer Verantwortung, allen Hagenbachern Kindern viel Förderung und eine gute Bildung zu vermitteln sowie die Eltern dabei zu unterstützen, Beruf und Familie zu verbinden. Deshalb wollen wir die Räumlichkeiten im Kindergarten Regenbogen neu ordnen um damit für die Zukunft gerüstet zu sein.

Ein zunehmend wichtiger Faktor ist das Wohnungsangebot geworden. Wir brauchen mehr Wohnungen für junge Familien und Alleinerziehende sowie für ältere Menschen. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, ist für dieses Jahr vorgesehen bei der Erweiterung Neubaugebiet Nord V bei den Planungen weiter voran zu kommen. Nachdem Anregungen des Stadtrats zum Bebauungsplan aufgenommen wurden, soll dieser im Februar beschlossen werden. Dann kommt die Auslegung, wobei jeder die Möglichkeit hat seine Anregungen vorzubringen.

Von Mai bis September soll das Kulturzentrum saniert werden. Einerseits geht es um die Umsetzung von Brandschutzrichtlinien, aber auch um technische Erneuerungen, etwa die Umstellung auf LED. Das Foyer wird dann zum offiziellen Veranstaltungsort ausgewiesen.

Ein weiteres Thema ist die Planung für einen Gymnastikraum-Anbau zur Sporthalle. Zurzeit wird geprüft welche Kosten entstehen. Dieser Raum soll die die abzureißende Mehrzweckhalle ersetzen. Für dieses Grundstück gibt es später Möglichkeiten, weitere Ideen umzusetzen. In diesem Zusammenhang soll auch die Zukunft der Sporthallen-Tribüne geprüft werden. Auch zwingen uns Brandschutz und Fluchtwege-Richtlinien eine Lösung zu finden.

Eine weitere Frage wird sein, wie schaffen wir es, die Situation für alle Verkehrsteilnehmer zu verbessern, für Fußgänger, Radler, Auto- und Lkw-Fahrer und nicht zu vergessen die Anwohner verkehrsreicher Straßen. Wie können wir für Sicherheit und einen guten Verkehrsfluss sorgen, wie unsere Gemeinde (Stadt) grüner machen? Wie bekommen wir die Lärmbelästigung in den Griff, ebenso die Parksituation in unseren Straßen. Mit dem Ausbau unserer Straßen haben wir, davon bin ich überzeugt, einen guten Anfang gemacht.

Ein weiter wichtiges Vorhaben ist der Ausbau des Glasfasernetzes. Dazu wurden die vertraglichen Voraussetzungen geschaffen. In Kürze folgt der erste Informationsabend zu diesem Thema. Unser Ziel ist es, dass jede Wohnung einen Anschluss bekommt, um für die technologische Zukunft gerüstet zu sein.

Ich möchte allen Hagenbacherinnen und Hagenbachern, die sich für ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl einsetzen, ganz herzlich für ihr selbstloses Tun und ihren großartigen Einsatz danken. Ebenso danke ich allen Unternehmen und Initiativen, die Verantwortung übernehmen und aktiv werden. Sie alle sind Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft, die uns weiterbringt.

Zu Beginn eines neuen Jahres darf man sich bekanntlich etwas wünschen. Und ich wünsche mir, dass es mit unserer Stadt weiter aufwärtsgeht, dass Hagenbach ein guter Ort ist und bleibt, um hier zu leben und zu lernen, zu arbeiten und seinen Ruhestand zu verbringen.

Ich wünsche mir, dass die Beziehungen zwischen den Hagenbacher-innen und Hagenbachern von Achtung und Freundlichkeit geprägt sind, dass es uns immer gelingt, Konflikte friedlich und einvernehmlich zu lösen und dass wir - wie bisher - zusammenhalten und gemeinsam in und für Hagenbach zu wirken. Das sind Qualitäten, die uns mit Zuversicht in die Zukunft blicken lassen.“

Bürgermeisters Reinhard Scherrer ging in seinen Grußworten auf das abgelaufene Jahr ein. Er verwies auf die Investitionen für die Zukunft in der Verbandsgemeinde. Besonders erwähnte er die Sanierungen der Schulen in der Verbandsgemeinde Hagenbach. Gerade die Zukunfts-fähigkeit im Bildungsbereich sei ein wichtiges Anliegen der Verbandsgemeinde.

Landrat Dr. Fritz Brechtel ging bei seinen Grußworten auf den Wirtschaftsstandort des Landkreises ein, sowie auf die hervorragenden Erfolge der Stadt Hagenbach hierzu und überbrachte die Neujahrswünsche des Landreises Germersheim.

Pfarrer Alexander Pommerening schloss an die vorgebrachten Wünsche und Geschehnisse der letzten Tage an und sprach abschließend ein Friedensgebet, damit unsere Welt friedlicher in die Zukunft blicke soll.

Das Programm wurde umrahmt vom Musikverein Rheingold, Gesangverein Liederkranz und dem Fanfarenzug des Vereins für Volksmusik und Brauchtum und nicht zuletzt durch das junge Talent Elias Werling am Flügel.

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