Bei sommerlichen Temperaturen mitten im Oktober wurde mit Trommeln, Fanfaren und drei kräftigen Böllerschüssen am Samstagnachmittag die Kerwe in Hagenbach eröffnet.
Der Musikverein „Rheingold“, die Tanzgruppe und der Fanfarenzug des Vereins für Volksmusik und Brauchtum und ein Auftritt der Kinder des Kindergartens „Regenbogen“ stimmten auf dreieinhalb Tage buntes Treiben in der Stadt ein.
In Hagenbach heißt es allerdings nicht ausschließlich „Trinken, Essen, Karussell“. Dort gedenkt man traditionsgemäß noch des Ursprungs derartiger Veranstaltungen, der Kirchweihe. Zum Weihetag einer Kirche kamen im Mittelalter viele Menschen zusammen. Nach der liturgischen Feier war Markt und Volksfest. So wird es auch in Hagenbach gehandhabt. Zur Kerwe-Eröffnung sind deshalb stets die Pfarrer der Gemeinde dabei.
In Hagenbach wird gern gedichtet
Auch das gute, alte Kerwe-Gedicht hat bei den Hagenbachern einen großen Stellenwert. Stadtbürgermeister Franz Xaver Scherrer – zünftig in der „Krachledernen“ – verzierte seine Eröffnungsansprache mit selbst getexteten Reimen.
„Harmonie und Freundschaft“
Das eigentliche vom Herbst handelnde Kerwe-Gedicht kam wie jedes Jahr von Doris Schlechta und wurde auch von ihr vorgetragen. Ein Auszug:
Der Kompass der Jahreszeit ist auf Oktober eingestellt. Das bedeutet wieder einmal – nun reagiert der Herbst die Welt.
In der Natur geht es jetzt rund für reichen Erntesegen. Mit viel Fleiß und Dankbarkeit eifrig sich die Hände regen.
Darum Willkommen lieber Herbst, willkommen schöne Kerwe-Zeit. Hier bei uns in Hagenbach ist es ab heute nun soweit.
Genießt die Zeit mit frohem Sinn gemeinsam und in Heiterkeit. Pflegt die Harmonie und Freundschaft, denn sie sind eine Kostbarkeit.
Auch Pfarrer Alexander Pommerening betonte in seiner Ansprache den Zusammenhalt der Menschen, der auf der Kerwe gut zu spüren sei. Schöne Kerwe-Tage wünschte auch Verbandsbürgermeister Reinhardt Scherrer.
„F.X.“ Scherrer stach alsdann mit geübter Hand das Fass an, danach gab es eine Runde Freibier für alle. Die Ludwigstraße verwandelt sich während der Kerwe-Zeit in eine Flaniermeile – an allen Ecken und Enden brutzelt und duftet es. (cli)
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