Hinter dem Neujahrsgedanken stecken gleich zwei ehrenwerte Motive. Das erste Prinzip heißt Hoffnung. Die Zukunft bringt uns vielleicht einem Ziel näher: Noch drei Jahre bis zur Rente. Oder für die Jüngeren: Dieses Jahr beende ich die Lehre oder mache das Abi oder schließe das Studium ab und danach beginnt ein völlig neuer Lebensabschnitt.
Damit man Platz hat auf dem Schirm – und das ist das zweite Motiv –, werden die Erinnerungen der letzten zwölf Monate in einem anderen Karton abgelegt, der mit der 2017 beschriftet wird und dann im Schrank verschwindet. Wäre schön, wenn das überall so einfach klappen würde. Doch der eigene Körper, etwa, ist gelegentlich ganz schön nachtragend: der Rücken, das Knie, die Leber. Und die neuen Zellen, die man sich im Laufe des Jahres auf der Hüfte eingefangen hat, sind am Neujahrstag immer noch da.
Und so bietet uns ein neues Jahr zweierlei: Kontinuität und Neuanfang. Doch Lamentieren hilft nicht. Packen Sie das neue Jahr bei den Hörnern und machen Sie was draus! Doch trösten Sie sich: Egal, wie es wird, am 31. Dezember 2018 können wir den Deckel des Kartons 2018 wieder draufmachen und einen neuen mit 2019 beschriften.
Doch für die Tage bis dahin wünschen wir Ihnen gutes Gelingen!